Der Spielfreude und der Wunsch etwas Einzigartiges zu besitzen waren immer schon Antrieb um meine handwerklichen Fähigkeiten an ihre Grenzen stossen zu lassen. Ebenso geschehen mit dem Bau eigener Bässe.
Leider, oder soll besser gesagt glücklicherweise, existieren kaum Dokumente zum Bau meines ersten Basses. Das damalige Resultat spiegelte weniger mein Geschick als mehr mein fehlendes Wissen zum Bau von Elektrobässen wieder. Soweit ich mich erinnere fertigte ich den Korpus aus Fichtenholz, der Hals stammte von einem japanischen Hersteller. Das fand Anno 1987 statt und war auf jeden Fall noch ein Spassprojekt. Irgendwie hat es wenigstens Töne von sich gegeben, aber so bescheiden konnten Ansprüche gar nicht sein das mich dies zufrieden stellte. Deshalb auch die etwas kurze Lebensdauer, aber die Initialzündung war somit erfolgt.

Etwas hat jedoch bis zum Design meines dritten Werkes nachgewirkt. Die ursprünglich aus zwei simplen übereinandergelegten Dreiecken bestehende Form. Im Zuge der Evolution sind die geraden Linien Rundungen gewichen und deren Verlauf wurde optimiert. So zu erkennen im zweiten und dritten Eigenbau. Am zweiten Eigenbau gibt es bis auf das hohe Gewicht des Eschenkorpus wenig auszusetzten.
Lange Zeit trat ich musikalisch kürzer und meine erworbenen Fähigkeiten lagen brach. Dann erwachte alles wieder zum Leben. Ich wollte wieder etwas Eigenes erschaffen. Überzeugt vom Zusammenspiel der Komponenten von Bässen aus den Achtzigern Jahren fiel die Wahl der Materialien in dieselbe Kategorie. Besonders die Verzugsfreiheit der Karbonhälse, der überragende Nachklang und das Fehlen von toten Punkten sind noch immer ein Argument diese zu verbauen. Die moderne Optik ist ein tolle Dreingabe.

Mit dem Eiszapfen hatte ich mir meine Fähigkeiten endgültig selbst bewiesen und konnte mich mehr der Materialwahl und noch mehr dem Design widmen. Der Hot Rod und die Sense spiegeln die verschiedene Herangehensweise sicher perfek wieder. Zugegebenermassen ist die seit den Fünzigerjahren von Fender eingeführte Form ergonomisch und klanglich berechtigt aber auch durch ihre tausendfach kopierte Dominanz für mich unendlich langweilig. Da nicht zum kommerziellen Erfolg gezwungen, kann ich mich einzig durch den Ramen eines guten Klangs begrenzt austoben.
Mittlerweile habe ich mehrere Bässe mit gefächerter Mensur realisert und bin vom Konzept vollauf überzeugt. Der logische nächste Schritt bestand darin, alle Hauptkomponenten in der eigenen Werkstatt zu fertigen. Die ersten Protypen von Karbonhälsen mit gefächerter Mensur sind gefertigt und die Endversion soll nun am aktuellsten Modell, dem Dreadnought verbaut werden.

Der Name

Der Name Xorbitant soll das vom üblichen irdischen Denken losgelöste, eine nur der Haptik und dem Klang untergeordnete Herangehensweise an die Gestaltung von elektrischen Bässen vermitteln.